León - La Robla

 

Ich kann es einfach so gar nicht leiden,  aus einer grossen Stadt hinauslaufen zu müssen. In der Regel kann man sich ja an den anderen Rucksackträgern orientieren.  Aber hier gehen die ja alle in die falsche Richtung - also für mich. Umgekehrt haben die so gar kein V erständnis dafür,  dass ich nach Oviedo laufen will.  Laufen!  Da gibt es doch einen Bus!

 

 

Aber ich weiss ja,  dass ich am Fluss entlang und nach rechts muss.  Alla hopp.  Und siehe da: Nach einem Zwischenstopp zu Kaffee und Kuchen (ich finde,  der schmeckt imme ganz anders als daheim, so lecker,  so eirig,  so fluffig! ) finde ich auch tatsächlich die ersten  Pfeile und sogar einen extra Wegweiser für den Camino de San Salvador. 


Na bitte, geht doch!

 

 

Bis Carbajal de la Legua geht es immer an der Strasse lang, aber dann endlich, endlich in die freie Natur. Und schon geht es bergauf.  Na klasse,  darau freue ich mich ja schon seit Wochen!

 

 

 

Ich mag jetzt nicht sagen,  dass ich da jetzt hinaufhechte wie Rumpelstilzchen.  Aber ich bin im Moment einfach nur froh,  dass ich aus Leon heraus und endlich auf dem Weg bin,  auf den ich mich so lange gefreut und vor dem ich mich so lange gefürchtet habe.  Ich bin wieder unterwegs.  Und da macht es gar nicht soo viel aus,  wenn ich mich zu einer kleinen Baumgruppe hinaufschnaufe,  nur um dort festzustellen,  dass es nach links oben weitergeht und dieser Huegel den dahinter, zuvorkommend,  wie er Wanderern gegenüber nunmal ist, nur ein bisschen v ER deckt hat,  damit denen nicht gleich vor ihm graut.

Es geht noch eine ganze Weile oben herum.  Manchmal gucke ich ein bisschen durstig auf die Dächer unter mir und freue mich wirklich,  als es an einem kleinen Pilgerrastplatz mit eingekistetem Gästebuch und Blasenpflaster vorbei nach unten geht un an da Häuser sind.  H\user = Menschen = Bar.  Aber von diesem Gedanken lerne ich gleich Abschied zu nehmen.  Wir sind hier nicht auf dem Camino Frances,  da gibt es nicht an jeder Ecke Bar mit Wifi und Leckerschmeckes.  Ich komme ab sofort fast nur noch durch klitzekleine Dörfchen,  in denen keiner eine Bar braucht,  weil man den Kaffe bei den Nachbarn trinkt und sonst eh nur ganz wenige Menschen hier keine Nachbarn haben. Aber genau das finde ich ja so spannend,  eben nicht von allen Seiten betüdelt zu sein. Auf dem Camino Francés dreht sich ganz viel um das Pilgerwohl....  und mir wird da manchmal zu wohl von. Hier ist es ursprünglicher,  ungeschminkter,  einfacher...  was hier und da auch mal blöd ist,  aber blöd lässt doch erst merken,  wie selbstverständlich Dinge für uns sind.  Da sind sie es eben nicht. Da steht eben nicht mittags um zwölf das Essen auf dem Tisch.  Da knurrt auch schon mal der Magen und die Getrànkeauswahl beschränkt sich auf Wasser mit ohne Geschmack.

Wasser mit ohne Geschmack ist auch das, was es im nächsten Ort gibt.  Jede Menge davon.  Auf dem Plaza de Peregrinos Und eine Herberge gibt es auch.  Und sonst noch ein paar Häuser...  in dene Menschen wohnen,  die sich gegenseitig zum Kaffee einladen.

Aber es ist noch früh und ich gehe weiter bis La Robla.

 

Der Weg in den Ort hinein ist nicht schön.  Aber das ist nun auch nicht soooo schlimm,  weil schön hatte ich ja schon. Und schön kommt auch noch: Die Herberge ist fein. Die Nummer zum Anrufen hängt an der Tür,  aber wenn die kleine Gaststätte gegenüber geöffnet hat,  gibt es den Schlüssel dort....  und Essen auch.  Und die Hospitalera ist sehr nett.  Aber das gehört zu morgen.

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